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Mantegna + Bellini: Meister der Renaissance
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Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Hirmer; Auflage: 1 (1. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783777431734
ISBN-13: 978-3777431734
ASIN: 3777431737
Größe und/oder Gewicht:
24,5 x 3 x 28,9 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
5.0 von 5 Sternen
3 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 42.242 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Den Katalog habe ich als Vorbereitung für den Besuch der Ausstellung, wie ich, wenn möglich, zu tun Pflege. Damit kann ich die Ausstellung gut vorbereitet besuchen und genießen.
In diesem Band wird die künstlerische wie private Beziehung zwischen den beiden wichtigsten Malern der oberitalienischen Renaissance, Giovanni Bellini (tätig um 1459–1516) und Andrea Mantegna (1430/1–1506) behandelt. Dies ist der Katalog zur Ausstellung „Mantegna und Bellini. Meister der Renaissance.“, die von der National Gallery London und den Staatlichen Museen zu Berlin organisiert wird. Sie ist in London in The National Gallery zwischen dem 1.10.2018 und dem 27.1.2019 zu sehen, in der Berliner Gemäldegalerie vom 1.3.2019 bis zum 30.6.2019.Antonio Mantegna heiratete Nicolosia, der Schwester der beiden Bellini-Brüder im Jahr 1453. In der Frührenaissance hatte eine Heirat in die Künstlerfamilie Bellini für Mantegna große Vorteile: „Familiäre Bindungen waren für den Erfolg eines Künstlers dieser Zeit buchstäblich das A und O, denn wer zur Familie gehörte, konnte sich eher gegen die Konkurrenz durchsetzen, verfügte über einen größeren Kundenkreis und wurde in die Praktiken und Geheimnisse der Werkstatt eingeweiht.“ (S. 9)Zu Giovanni Bellinis ersten komplexeren Bildkompositionen zählen zwei Gemälde, die seine stilistische Auseinandersetzung mit Andrea Mantegna dokumentieren..Das erste dieser beiden Gemälde, ein Gebet Christi im Ölberg, lehnt sich an eine Predellentafel im Altar für San Zeno in Verona (1457-1460) und auch an ein weiteres Gemälde dieses Themas an, das Mantegna etwa gleichzeitig gemalt hat. Mantegnas Gemälde ist das an Handlung und Spannung reichere Bild und fügt sich nahtlos in seine damalige Stilsprache ein, während Bellini die stimmungsvolle Morgendämmerung in der weiten und durch Figuren und Häuser belebten Landschaft wiedergibt.Es gab auch eine enge Beziehung von Bellinis um 1470 entstandener Darbringung Jesu im Tempel zu Mantegnas Gemälde des gleichen Themas. Bellini fügte rechts und links je eine Gestalt hinzu und wählte insgesamt eine weichere Modellierung und ein wärmeres Farbgebung. Hier kündigt sich bereits der Kolorismus an, der ihn nach 1470 zum Haupt der venezianischen Schule machen sollte. Als ein Auslöser für diesen Wendepunkt seiner Malerei galt die Begegnung mit Antonello da Messina.Zwei Gemälde der „Darbringung im Tempel“ (Mantegnas Version aus der Gemäldegalerie Berlin, Bellinis aus der Fondazione Querini Stampalia in Venedig) weisen ebenfalls Parallelen, aber auch Unterschiede auf.Im Jahr 1460 zog Mantegna nach Mantua, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1506 als Hofmaler für die Herrscherfamilie der Gonzaga innehatte. Bellini, der zehn Jahre später starb, verbrachte seine gesamte Laufbahn in der Republik Venedig. Trotz eines weiter bestehenden künstlerischen Austauschs zwischen beiden besaßen beide ihre eigene künstlerische Note. Bei Bellini ist es die besondere Farbgebung. Er stellte mit den Farben eine neue, bisher nicht gekannte Harmonie her, ihm gelang eine Abstimmung aller Farben aufeinander und dabei eine Steigerung der Farben. Mantegnas Figuren sind monumental, streng, voller Ernst und Würde; die Gegenstände und Raumbegrenzungen sind in scharfer Zeichnung und mit bewusst angewandten perspektivischen Mitteln dargestellt. Die Bindung an die Antike zeigt sich besonders stark in der statuarischen Gelassenheit der Figuren, auch findet man Darstellungen antiker Bildteile oder Architekturen in seinen Werken.Nach einleitenden Essays folgt der Katalog, wo anhand von Gemälden, Zeichnungen und vor allem Skulpturen, die beide Künstler im Laufe ihrer Karriere maßgeblich beeinflussten, ein Vergleich zwischen den Werken der Maler der Frührenaissance gezogen wird.Im Anhang werden noch nicht ausgestellte Werke gezeigt. Ebenfalls findet man dort die Anmerkungen, weiterführende Literatur, die Bibliografie, einen Katalog der ausgestellten Werke, ein Register, einen Bildnachweis sowie die Namen oder Institutionen der Leihgeber.Die Zusammenballung von Experten und Expertinnen der National Gallery, den Staatlichen Museen zu Berlin und dem British Museum spiegelt sich auch inhaltlich wider. Dies ist ein auf hohem inhaltlichem Niveau stehender Band, gespickt mit Hintergrundinformationen und ausführlichen Vergleichen der beiden Meister der italienischen Frührenaissance. Für einen Besuch der Ausstellungen
In jüngerer Zeit gibt es vermehrt Doppelausstellungen: Laurens und Leger, Klee und Picasso, Matisse und Bonnard. Das ist interessant und lehrreich. Durch die Gegenüberstellung wird die Eigenart, der Stil, besser erkennbar.Für die Bewertung von Mantegna und Bellini kommt hinzu, dass sie verschwägert sind. Durch die Heirat Mantegnas, der in Padua aufwuchs, mit der Schwester des Venezianers Bellini kommt er schnell in Kontakt mit den Auftraggebern der Kunstmetropole, dem Adel und der Kurie.Während Mantegna tief in der Antike verwurzelt ist, sie im wahrsten Sinne wiederbeleben will, findet Bellini seine Motive in der Natur. Beide Künstler sind außerordentlich schöpferisch. Die verwandschaftliche Nähe führt zu enger Zusammenarbeit und gegenseitiger Beeinflussung, sodass der Laie es oft schwer hat, den Autor zu bestimmen. Der Katalog spricht gar vom Abpausen Bellinis und belegt das am Beispiel der Darbringung Christi im Tempel. Wahrlich frappierend!Der vorzüglich gestaltete Katalog begleitet die Ausstellung in London und von März bis Juli in Berlin. Besonder Eindrücke hinterlassen Caesars Triumphzug von Mantegna und das Portrait des Dogen Leonardo Loredan von Bellini, es gehört gewiß zu den großartigsten dieser Gattung. Urteil: Aufgabe in höchstem Maß erfüllt!
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